9 Jun, 2014
by KIKI
Author:
KIKI
Sprache - Die alten deutschen Monatsnamen

 

Heute besuchte mich in der Galerie ein netter Herr, den ich neulich im Prenzlauer Berg kennengelernt hatte. Er ist sehr belesen und schwärmte mir von Eduard Mörike, Friedrich Hölderlin oder Hermann Hesse vor.

 

Wir haben uns über Sprache unterhalten und darüber, dass die meisten Dinge früher andere Namen trugen, so auch unsere Monate. Wenn man die alten Schriftsteller liest, tauchen diese längst vergessenen Worte wieder auf.

 

Die alten deutschen Monatsnamen finde ich besonders schön, weil sie die jeweilige Jahreszeit irgendwie viel passender beschreiben, als es die heutigen Namen tun. Dabei haben sich die Namen über die Jahre immer wieder verändert. Ich fand folgende besonders hübsch:

 

Januar hieß früher z.B. Hartung, ein Wort, durch welches auf den harten Wintermonat und das oft vorhande Eis verwiesen wird.

 

Februar nannte man früher Hornung. Das Wort stammt aus dem alt-/mittelhochdeutschen und bedeutet eigentlich im Eck (Horn) gezeugtes Kind und damit zu kurz Gekommener, wegen der nur 28/29 Tage im Februar.

 

Der März war Lenzing, was für Frühling steht.

 

April hieß Ostermonat oder Ostermond.

 

Mai wurde Wonnemond genannt. Darin sind viele Worte wie Wonne, Lust und Liebe enthalten.

 

Juni war Brachet, da früher bei einer Dreifelderwirtschaft im Juni das brache Feld bearbeitet wurde.

 

Juli wurde Heuert genannt, wegen des geernteten Heus.

 

August war Ernting, als Hauptmonat der Getreideernte.

 

Der September war Scheiding, ein Wort, das auf den Wandel von der warmen zur kalten Jahreszeit hindeutet.

 

Oktober war Gilbhart. Ich finde den Namen besonders schön, weil er sich auf das gelbe Laub bezieht.

 

November hieß Nebelung, auch das ist wunderbar.

 

Der Dezember war der Julmond. Jul, wie Jul Club, ist das alte germanische Fest zur Wintersonnenwende.

 

Die einzelnen Erklärungen findet man hier noch einmal.

 

Schönen Restpfingstmontag!

 

KIKI